Am 2. Mai 2022 wurde im Raum Fischingen ein Schaf von einem Grossraubtier getötet. Die Analysen des Rissbildes und der vorgefundenen Spuren weisen auf einen Wolf hin. 
Text: Jagd- und Fischereiverwaltung

Am 2. Mai 2022 wurde in Oberwangen durch ein grosses Raubtier ein Schaf getötet. Weitere Schafe wurden nicht verletzt. Die Analyse der Rissspuren und der vorgefundenen Pfotenabdrücke deuten mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Wolf als Verursacher hin. Durch Mitarbeiter der Jagd- und Fischereiverwaltung wurden Proben für DNA-Analysen zur Individualbestimmung des Raubtieres gesichert. Vor einigen Tagen ereignete sich in derselben Region ein weiterer Fall: Es wurde ein Kalb gerissen, auch hier kann ein Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden. Dieser Fall wird durch das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI) in Bern weiter abgeklärt. Die Nutztierhalter des Kantons wurden über eine SMS-Alarmmeldung über die Situation in Kenntnis gesetzt. Seit 2017 wurden bisher drei verschiedene Wölfe im Kanton Thurgau nachgewiesen. Zwei Wölfe haben das Kantonsgebiet nach kurzer Zeit wieder verlassen, der dritte Wolf wurde wegen schwerwiegender Erkrankung im Februar 2020 erlegt. Nun wurde mutmasslich die vierte Präsenz festgestellt. Angesichts der Populationsentwicklung im Alpenraum muss auch im Kanton Thurgau wieder
jederzeit mit dem Auftreten von wandernden Wölfen gerechnet werden. Haltern von Nutztieren wird
deshalb dringendst empfohlen, stets taugliche Herdenschutzmassnahmen zu treffen.