Regierungspräsident Walter Schönholzer hob die bisherigen Leistungen der Thurgauer Landwirtschaft zur Pflanzenschutzmittelreduktion in Gewässern hervor und sagte: «Es braucht keine radikalen Verbotsinitiativen, welche die einheimische Produktion und die Ernährungssicherheit gefährden». Wenn künftig nur noch Bio-Produkte eingeführt werden dürfen, erzeuge dies einen riesigen Kontrollaufwand. «Ersparen sie uns diesen administrativen Irrsinn», so Schönholzer.  Umso wichtiger sei es, das bäuerliche einheimische Schaffen, an dem 20’000 Arbeitsplätze in der Thurgauer Land- und Ernährungswirtschaft hängen, zu unterstützen und die Initiativen abzulehnen.

Für Daniel Vetterli, VTL-Co-Präsident und Biolandwirt sind die Initiativen nicht nur für die Thurgauer Landwirte, sondern auch für die Verarbeitungsbetriebe wie bspw. die Zuckerfabrik Frauenfeld existenzbedrohend. So sei es gar nicht möglich, so viele Zuckerrüben ohne den Einsatz von Herbiziden anzubauen, damit die Fabrik noch kostendeckend betrieben werden könne.

Manuel Strupler, SVP-Nationalrat und VTL-Vorstand möchte auch künftig durch seinen schönen Heimatkanton fahren und den Anblick von Äckern, Beerenplantagen, weidenden Kühen, Gemüsefeldern geniessen: «Deshalb sagen wir ja zu einer vernünftigen Entwicklung mit umsetzbaren Zielen, jedoch nein zu extremen und teilweise kontraproduktiven Forderungen der beiden Initiativen.»

Auch Christian Lohr, CVP-Nationalrat und Hansjörg Brunner Präsident des Thurgauer Gewerbeverbandes engagieren sich im Co-Präsidium des Nein-Komitees, weil sie unter anderem überzeugt sind, dass es keine Gesetze, neue Auflagen oder neue Einschränkungen braucht. So sagte Lohr das «Gewässerschutz längst nicht mehr nur die Aufgabe der Landwirtschaft» sei. Hansjörg Brunner befürchtet hingegen eine Zunahme des Einkaufstourismus, «da die regionalen Produkte verteuert» werden. Jeder Landwirt habe das oberste Interesse daran, für die Konsumenten beste und vertrauenswürdige Lebensmittel zu produzieren.