Hecken bieten vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und sind als Vernetzungsstrukturen
von zentraler Bedeutung. In dornigen Sträuchern sind Nester des Neuntöters geschützt vor Räubern. In
grossen Asthaufen mit dickem Holz können Hermeline ihre Jungen aufziehen und Ringelnattern können
sich bei südexponierter Lage darauf sonnen. Insekten finden in den Blüten verschiedener einheimischer
Straucharten Nektar, Haselmäuse laben sich an den Früchten. Auch Schmetterlinge finden in Hecken
Nahrung und Schutz. So frisst sich die Raupe des Ligusterschwärmers an den Blättern des Ligusters satt
und die Zitronenfalterraupen an Blättern des Faulbaums oder Kreuzdorns. Entlang einer Hecke können sich Singvögel, Reptilien und Kleinsäuger geschützt bewegen und sind so Greifvögeln und anderen Raubtieren nicht schutzlos ausgeliefert. Je länger, struktur- und artenreicher eine Hecke ist, desto besser kann sie ihre Aufgaben erfüllen. Hecken können in unserer Region über zwanzig standortheimische Strauch- und Baumarten aufweisen. Besonders wertvoll sind dornentragende Sträucher wie die Heckenrose, Weiss- oder Schwarzdorn. Sie bieten den besten Schutz vor Fressfeinden wie Hauskatzen. Hochwachsende Arten befinden sich im Innern der Hecke, niedrigwachsende eher am Rand.

Würdigung der aufwendigen Pflege
Hecken brauchen eine fachgerechte Pflege. So leisten Bauernfamilien mit der Pflanzung, dem Erhalt und der
Pflege von Hecken einen wertvollen Beitrag für die Natur. Die Kommission Naturschutz des VTL hat zusammen mit dem ARE, WWF Thurgau, Pro Natura Thurgau, dem Thurgauer Vogelschutz, Wald Thurgau und Jagd Thurgau die Meisterschaft initiiert, um die Leistungen der Landwirtschaft zugunsten von Ökolo-
gie und Landschaftsbild zu würdigen.