Das anhaltend trockene Wetter begünstigt die Frühlingsarbeiten auf den Feldern. Im Fokus stehen vorerst die Saat der Zuckerrüben und das Pflanzen der Frühkartoffeln.

Text und Bild: Roland Müller

Stiebend werden in diesen Tagen auf den Feldern der fruchtbaren Ackerbaugebiete im Zürcher Wein land die Saatbeete für verschiedene Kulturen vorbereitet. Während im Bereich Gemüse und Frühkartoffeln bereits im Februar grossflächig erste Pflanzungen im Freiland erfolgt sind, stehen nun weitere Kulturen an. So stehen aktuell die Zuckerrüben im Fokus, welche bei idealen Bedingungen gesät werden. Damit im Herbst ein guter Ertrag erzielt werden kann, werden pro Quadratmeter acht bis zehn Körner ausgesät, welche mit der heutigen Technik und Einzelsaat im Endabstand millimetergenau abgelegt werden. Zugleich werden auch vielerorts, insbesondere in den günstigen tieferen Lagen im Zürcher Weinland, grossflächig auch Frühkartoffeln gepflanzt und danach mit Vlies abgedeckt. Pro Hektare müssen rund 50 000 bis 55 000 Kartoffeln ausgebracht werden, damit es später mindestens das Zehnfache an Ertrag gibt. Das Pflanzen der eigentlichen Verarbeitungskartoffeln und Lagerware für den Speisekanal folgt erst im April. Weitere Feldkulturen wie Soja, Sonnenblumen und Mais stehen ebenfalls erst im April respektive im Mai an. Das aktuell sehr regenarme Wetter begünstigt einerseits die Feldarbeiten, doch andererseits machen sich auch die negativen Auswirkungen der ausbleibenden Niederschläge langsam bemerkbar. Gemüsebauern haben entsprechend bereits mit dem Bewässern ihrer Kulturen begonnen. Junge Kulturen profitieren wohl noch von der vorhandenen Bodenfeuchtigkeit, doch auch diese nimmt, zusätzlich durch die Biselagen verstärkt, ebenfalls laufend ab.

Mehrflächen nur bedingt möglich
Vor dem Hintergrund der Krise im globalen Getreide- und Ölsaatenhandel wird nun immer mehr gefordert, dass die Schweiz entsprechend des möglichen Engpasses bei der Inlandversorgung nun ihre entsprechenden Flächen ausdehnt, um die angespannte Versorgungslage besser abzusichern. Doch dies ist nur bedingt möglich. Das Winterbrot- und Futtergetreide wie auch der Raps als Ölsaat sind bereits im vergangenen Herbst ausgesät worden. Für die mögliche Alternative mit der Aussaat des Sommerrapses ist es aber bereits zu spät. Zugleich müsste das Sommerbrot- und Futtergetreide bereits im Boden sein. Doch wenn man auch wollte, wären der Flächenausdehnung Grenzen gesetzt. Denn das dafür benötigte Saatgut ist nur begrenzt verfügbar.
Dies gilt aktuell auch für die beiden Ölsaaten Sonnenblumen und Soja, welche erst ab Mitte April ausgesät werden. Auch hier ist die Verfügbarkeit beim benötigten Saatgut sehr eingeschränkt und auf die Vertragsflächen ausgerichtet. Dies gilt auch für Zuckerrüben, welche auch im Vertragsanbau produziert werden. Doch auch beim vorhandenen Pflanzgut für die Kartoffeln ist eine Flächenausdehnung sehr beschränkt möglich. Die allgemeine Saatgutproduktion ist sehr aufwendig und es braucht eine mehrjährige vorausgehende Planung.