Eier produzieren kostet immer mehr. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen auf dem globalen Agrarmarkt sei die Versorgung mit Eiern deutscher Herkunft ab Sommer nicht mehr sichergestellt, so der Bundesverband der
Deutschen Eierwirtschaft.
Text: GalloSuisse

Das Wichtigste vorweg: Schweizer Eier gibt es derzeit genug. Aufgrund der aktuellen Lage am Rohstoffmarkt ist die Branche jedoch infolge steigender Produktionskosten gefordert. Denn der Krieg in der Ukraine ist ein Schock für die Rohstoffmärkte weltweit. Sowohl die Ukraine wie auch Russland sind für die globalen Getreide- und Energiemärkte essenziell wichtig. Die Furcht vor möglichen Exportstopps liess die Preise für Öl, Kohle und Gas in den letzten Wochen in die Höhe schiessen – dasselbe gilt vor dem Hintergrund von Ernteausfällen auch für Weizen, Mais, Speiseöl und Düngemittel. Aufgrund der Unvorhersehbarkeit der momentanen Situation ist mit einer raschen Entpannung der Lage nicht zu rechnen. Im Gegenteil: Die Rohstoffmärkte bleiben volatil. An der Zapfsäule und beim Heizen macht sich dies für Schweizer Kunden bereits bemerkbar. Da sowohl Energiepreise (Beheizung der Kükenställe und Transporte) wie auch Getreide- und Eiweisspreise (Fütterung) einen Einfluss auf die Produktionskosten haben, ist es zwingend, dass auch fürs Schweizer Ei ein Mehrpreis zu berappen ist. Denn die jetzige Entwicklung und das Ausmass übersteigen die normalen saisonalen Schwankungen, die seitens Produzenten und seitens Handel getragen werden können. Die Anpassung der Preise muss rasch erfolgen, wollen wir den eingeschlagenen Weg einer nachhaltigen, tierfreundlichen Produktion fortsetzen. Sind die Produktionskosten nicht mehr gedeckt, ist die Versorgungssicherheit für Schweizer Eier in Gefahr. Die Schweizer Eierbranche ist trotz grossen Herausforderungen täglich bemüht, das Tierwohl zu fördern und die Qualität hoch zu halten.