Der Frühling nähert sich in grossen Schritten. Und er nähert sich immer früher. Das setzt Pflanzen und damit auch die Landwirtschaft unter Druck.

Frühlingsboten wie Schneeglöckchen, Krokusse oder Primeln meldeten sich bereits früh aus dem Winterschlaf zurück – lange vor dem offiziellen Frühlingsbeginn. Meteorologisch ist der Frühling nämlich gerade erst gut zwei Wochen alt und für Astronominnen und Astronomen herrscht eigentlich sogar noch Winter: Der astronomische Frühling beginnt erst am 20. März. Dass der Frühling immer früher kommt, zeigt auch der sogenannte Frühlingsindex von Meteo Schweiz. Seit gut dreissig Jahren beginnt die Vegetationsentwicklung tendenziell früher als üblich – im Vergleich zu Mitte der 1950er-Jahre begann der Frühling in den letzten paar Jahren rund zehn Tage früher als damals. Gleichzeitig beginnt der Herbst immer später und bestimmte biologische Ereignisse wie Blattverfärbungen und Blattfall werden später beobachtet. Unsere Pflanzen blühen also immer früher, die Vegetationsphasen werden länger und die Ruhezeiten für Pflanzen kürzer. Das hat weitreichende Folgen: Ein immer früher einsetzender Frühling erhöhe beispielsweise das Risiko für Spätfrostschäden, gibt Beatrice Rüttimann zu bedenken. Die Kulturen treiben früher aus und sind, wenn es dann noch einmal bitterkalt wird, nicht mehr genügend geschützt.