Bis 2040 könnte die Schweizer Bio-Landwirtschaft klimaneutral werden. Die Herausforderung ist aber gross und ohne die Konsumentinnen und Konsumenten läuft es nicht.

Der Klimawandel beschäftigt die Schweizer Landwirtinnen und Landwirte und stellt sie vor Probleme wie Trockenheit oder extreme Wetterereignisse. Die Landwirtschaft ist selbst für einen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Aus diesem Grund hat das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in Abstimmung mit Bio Suisse eine Vorstudie verfasst. Ihr Ziel: Zeigen, ob und wie die Bio-Landwirtschaft klimaneutral arbeiten kann. Erste Ergebnisse stellten FiBL und Bio Suisse im vergangenen Jahr vor, nun ist die Vorstudie publiziert worden. Die möglichen Massnahmen in Richtung Klimaneutralität nehmen nicht nur Bäuerinnen und Bauern, sondern auch die Konsumentinnen und Konsumenten in die Pflicht.

Drei grosse Pflöcke
Grundsätzlich sieht die Studie drei Stellschrauben für die Landwirtschaft:
− Reduktion der Treibhausgas-(THG-)Emissionen
− Kompensation der unvermeidlichen THG-Emissionen durch dauerhafte Kohlenstoffspeicherung im eigenen Wirkungsbereich
− Kompensation durch Produktion erneuerbarer Energien ziert oder kompensiert werden könnten. 

Dazu seien aber vielfältige und erhebliche Leistungen der Landwirtinnen und Landwirte nötig. Bleiben 40 % übrig: Hier kommen die Konsumentinnen und Konsumenten ins Spiel. Würden diese ihr Konsumverhalten
anpassen, könnten laut Studie weitere 25 % der Emissionen reduziert werden. Zwei Punkte müssten hier beachtet werden: einerseits ein tieferer Konsum tierischer Lebensmittel, andererseits die Vermeidung
von Food Waste. Für die verbleibenden 15 % sieht die Vorstudie noch keine Lösungen. Dazu brauche es weitere Innovationen in der Landwirtschaft und im Konsum bis ins Jahr 2040, heisst es.