Die Teuerung in den letzten 50 Jahren beträgt 270 Prozent, die Schweinepreise ab Hof sind aber trotz gestiegener Kosten unverändert. Die gut ausgebildeten Schweinehalter sähen den kommenden Jahren mit dem steigenden Eiweissbedarf für die wachsende Bevölkerung, der hochstehenden Qualität und mit leidenschaftlichem Einsatz aber zuversichtlich entgegen, betont Adrian Schütz von Suisseporcs. «Das Gleichgewicht des täglichen Bedarfs auf dem Teller und der naturgemäss langfristigen Ferkelproduktion ist herausfordernd», sagt Schütz. Bei einer Unterversorgung verliere die Schweiz insgesamt Wertschöpfung und Tierwohl durch die Verdrängung mit Importen. Mit der aktuell gestiegenen Schweinefleischmenge in der zweiten Jahreshälfte hingegen sei der Verdienst aus der täglichen Stallarbeit leider weggebrochen. «Notwendige Investitionen können dadurch nicht mehr getätigt werden. Im Schweinezyklus dauert die Gegenreaktion erfahrungsgemäss zwei Jahre oder mehr», so Schütz. Die Schweinehalter haben in der Schweiz kleine, bäuerlich geprägte Strukturen. Die Konsumenten haben eine breite Auswahl an Schweizer Fleisch aus zusätzlichen Tierwohl-, Ökologie- und Landbauprogrammen. Vom Gesamtangebot erfüllen laut Adrian Schütz rund 60 Prozent erweiterte Labelanforderungen. Lediglich die Hälfte davon wird aber mit Mehrwert gekauft, der Bioanteil liegt bei unter zwei Prozent. Das Bewusstsein für geschlossene Kreisläufe, regionale Angebote und bedarfsgerechte Ernährung von Mensch und Tier steigt. Ein vom Parlament kürzlich angenommenes Postulat gibt dem Bundesrat den Auftrag, eine umfassende Ernährungspolitik auszuarbeiten. Bei dieser sollen alle Stufen einbezogen sein und ihren Beitrag leisten, um die Nachhaltigkeit beim Essen zu verbessern.