Das Kantonale Laboratorium Thurgau hat verschiedene Getreideproben auf ihren Mykotoxingehalt untersucht. Zum Artikel

Das Laboratorium bestätigt, dass sämtliche Proben mit überschrittenen Grenzwerten NICHT aus Schweizer Produktion stammen. 

Das beanstandete Aflatoxin B1 entsteht in unserer Region vor allem bei zu warmen und zu feuchten Lagerbedingungen. Andere Mykotoxine können jedoch auch vor der Ernte auf dem Feld entstehen. Die Schweizer Landwirte sind sich dieser komplexen Problematik bewusst und setzen auf vorbeugende Massnahmen.
• Optimale Feldvorbereitung
• Geeignete Fruchtfolge
• Resistente Sorten (gegen Pilzkrankheiten)
• Ernte reinigen und rasch trocknen
• Ideale Lagerbedingungen schaffen

Auch die landwirtschaftliche Forschung in der Schweiz beschäftigt sich intensiv mit der Problematik. Die Landwirte arbeiten mit, indem sie den Forschern zusätzlich zu den Getreideproben auch weitere Angaben machen.

Da Mykotoxine hitzestabil sind, reicht eine Verarbeitung nicht, um den Mykotoxingehalt der Rohprodukte zu reduzieren. Eine Reduktion ist jedoch möglich mittels optischer und mechanischer Sortierung und Reinigung. Diese Methoden sind jedoch längst nicht überall auf der Welt etabliert. 

Nicht nur aus Getreide hergestellte Produkte sind zu beachten bei der Mykotoxinproblematik. Einzelne Mykotoxine, wie z.B. Aflatoxin B1, können in die Milch gelangen, wenn den Kühen kontaminiertes Futter gefüttert wird. Andere Mykotoxine beeinträchtigen die Tiergesundheit. In vielen Schweizer Futtermühlen werden deshalb standardmässig Schnelltests zur Ermittlung des Gehalts einzelner Mykotoxine eingesetzt. Damit können zu hohe Gehalte rechtzeitig erkannt werden.

Weltweit ist das Mykotoxinproblem riesig. Geschätzt wird von der FAO eine Kontamination von 25% der landwirtschaftlichen Produkte. Dank den abwechslungsreichen Fruchtfolgen in der Schweizer Landwirtschaft und dem grossen Fachwissen punkto Bodenbearbeitung können die Mykotoxingehalte der Rohprodukte vergleichsweise tief gehalten werden. Auf allen Stufen von Produktion und Verarbeitung werden alle möglichen Massnahmen getroffen, um die Qualität der Produkte hoch zu halten und Food Waste zu vermindern. Unser Vertrauen in die Schweizer Getreideproduktion lohnt sich!