Wird in Innenräumen, im Garten oder auf landwirtschaftlichen Grosskulturen gegen Schädlinge vorgegangen, ist beim Einsatz von Bioziden und Pflanzenschutzmitteln stets grösste Vorsicht geboten. Eine Falschanwendung kann zu Bienensterben führen.
Text: apiservice

2022 erhielt der Bienengesundheitsdienst (BGD) von 13 Imkerinnen und Imkern Verdachtsmeldungen auf Bienenvergiftung. Untersucht wurden 7 Bienenproben: Viermal wurden keine Wirkstoffe gefunden und in zwei Proben wurden zwar Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (PSM) nachgewiesen, eine Vergiftung konnte aber ausgeschlossen werden. Bestätigt wurde schliesslich eine akute Vergiftung im Oktober, ausgelöst durch das Biozid Bendiocarb. Von der Vergiftung betroffen waren in einem Wohnquartier aufgestellte Bienenvölker. «Der nachgewiesene Wirkstoff Bendiocarb ist nur für Fachpersonen und ausschliesslich in Innenräumen zur Bekämpfung von Ameisen, Wespen und Hornissen zugelassen», erklärt Marianne Tschuy vom Bienengesundheitsdienst. «Bei Bioziden gegen Ameisen handelt es sich oft um in Zuckergel eingearbeitete
Insektizide, die auch für Bienen zur Todesfalle werden können.» Bei den restlichen 6 Meldungen liess sich die Schädigung der Bienen meist durch hohe Varroabelastungen, Kälte, Hunger oder das Chronische Bienen-Paralyse-Virus erklären. Somit wurde 2022 keine Vergiftung durch Pflanzenschutzmittel nachgewiesen. Dies ist sehr erfreulich und zeigt, wie wichtig es ist, die hierfür geltenden Bienenschutzauflagen (SPe-8-Auflagen) stets strikte einzuhalten. Seit 10 Jahren ist der Bienengesundheitsdienst dafür zuständig, Verdachtsmeldungen auf Bienenvergiftung aufzuklären. Von 2013 bis 2022 kam es zu insgesamt 64 bestätigten Fällen. Weiterführende Informationen dazu finden Sie im Bericht Bienenvergiftungen 2022: https://bienen.ch/bienen/