Gutes Heu ist für die Heumilchbauern besonders wichtig, ist es doch die Nahrungsgrundlage für die Kühe im Winter, da sie keine Silage verwenden. Nasses Wetter, kurze Schönwetterperioden und Mäuse stellten die Landwirte vor grosse Herausforderungen. Es gab aber auch erfreuliche Momente.

«Wir konnten heuen», lacht Urs Kiener, Heumilchbauer aus Hergiswil, auf das Heujahr 2021 angesprochen. Er begann bereits Ende April mit dem Heuen, während Christian Schönbächler in Einsiedeln erst Anfang Juni starten konnte. Nasskaltes Wetter wechselte sich ab mit kurzen Schönwetterperioden, was die Planbarkeit und den Einsatz von Maschinen im Berggebiet erschwerte. Der eher späte Schnitt hatte mancherorts zur Folge, dass die Heuqualität litt und die Kühe dieses Futter zum Teil gar nicht fressen. Christian Schönbächler ergänzt: «Die Heuqualität
besserte sich im Verlauf des Sommers. Jedoch ist der Rohproteingehalt tiefer als in anderen Jahren, was sich in einer leicht tieferen Milchmenge bemerkbar macht.» 

Bei Schönbächlers zeigte sich beim 2. und 3. Schnitt ein vergleichsmässig hoher Anteil an Weissklee, was vor allem Bienen und Insekten anzog, welche nach dem kalten Frühling froh um ein reichhaltiges Nahrungsangebot waren. Bei Urs Kiener fühlten sich ganz andere Tiere pudelwohl in der Wiese. «Die starken Mäuseschäden führten beim 2. und 3. Schnitt zu weniger Erträgen», erklärte Kiener. Bei all den Herausforderungen gab es auch schöne Momente. So wurden bei Kieners mit grossem Erfolg das erste Mal Drohnen mit Infrarotkameras zur Rehkitzrettung eingesetzt. Weiter gefällt Urs Kiener vor allem, dass die ganze Familie jeweils mithilft. Auch bei Christian Schönbächler stand die Familie während der Heuernte im Zentrum. «Na ja, wenn man genau während dem ersten Heuen Vater wird, dann braucht es noch etwas mehr Organisation, aber wir haben es geschafft», lacht Schönbächler. Nun sind beide Heumilchbauern gespannt auf das kommende Heujahr, was mit Sicherheit wieder anders ausfällt. Urs Kiener fügt hinzu: «Das Einzige, was bei der Heuernte immer gleich bleibt – am Abend geht man jeweils müde, aber glücklich ins Bett.»