Der Thurgauer Obstverband, Pro Natura und Ökohum GmbH lancierten bereits im zweiten Jahr das Projekt Blumenwiesen im Obstgarten. Bei Landwirt und Baumschulist Willy Scherrer in Egnach wurde kürzlich über Entwicklung und Verlauf des Projekts orientiert.
Text: Trudi Krieg

Der Grundgedanke des Projekts ist, dass überall im Kanton auf Flächen – und seien diese noch so klein –, einheimische Pflanzen gezielt angesät werden, die wachsen, blühen und sich versamen. Letztes Jahr beteiligten sich rund 30 Produzenten am Projekt. In diesem Jahr sind es wieder gleich viele, aber erfreulicherweise meist wieder andere, so Kathrin Wittgen von Pro Natura Thurgau. Das im letzten Jahr erstmals durchgeführte Projekt wurde mit einer Samenmischung aus vorwiegend einjährigen Pflanzen gestartet. Im Herbst wurden die Blühstreifen gemulcht. Aber auch wenn nun wieder andere Kulturen auf diesen Flächen sind, verbleiben viele Samen im Boden, die irgendwann wieder keimen. Eine neue Wiese wird artenreicher sein. Aus den Blühstreifen schwärmen Insekten in die Nachbarkulturen aus, die dort viele Schädlinge jagen, fressen und somit vernichten. Auch Bestäuber für die Obstkulturen wie Wildbienen und Hummeln werden von den Blühstreifen angelockt. Die Samen dienen Vögeln und Kleinsäugern als Nahrung.