Neobiota ist heute schon fast ein Schlagwort, derart schnell erscheinen Meldungen über neu eingeschleppte oder sich schnell ausbreitende, gebietsfremde Arten. Ein Grund ist der weltweite Handel und auch die Reisetätigkeit. Pflanzenhandel dürfte für die Einschleppung von Plattwürmern aus Südamerika, Australien oder Neuseeland ein Grund sein. In der Tendenz sind mildere Winter für einige dieser Arten sicher begünstigend. Plattwürmer sind schwierig zu überwachen, sie sind im/ am Boden und nachtaktiv. Die Entwicklung steht in der Schweiz erst in den Anfängen, im Thurgau sind bisher gemäss N. Messner von der kantonalen Fachstelle Biosicherheit zwei Meldungen mit Nachweisen registriert.
Bisher ist noch wenig über diese Arten bekannt. Die nachtaktiven und feuchtigkeitsliebenden Plattwürmer sind Prädatoren, d.h. Räuber mit einem grossen Nahrungsspektrum. Dazu gehören bei Obama nungara auch Schnecken und Regenwürmer, während es Caenoplana variegata eher auf Gliederfüssler abgesehen hat. Beiden gemein ist das grosse Schadpotenzial in aktiven Böden, welches bisher aufgrund fehlender Gegenspieler noch nicht wirklich eingeschätzt werden kann. Die Vermehrung kann geschlechtlich durch Eiablage erfolgen, häufiger scheint jedoch die asexuelle Vermehrung zu erfolgen, wobei das Tier seinen 2 bis 4 cm langen hinteren Abschnitt abwirft, dem dann ein neuer Kopf wächst. Das Zerschneiden der Tiere ist somit keine gute Idee. Diese Arten sind offenbar in der Lage, bei uns zu überwintern, obwohl sie aus wärmeren Gegenden stammen.